Egal ob am Arbeitsplatz oder im privaten Umfeld kommen viele von uns immer wieder in Situationen in denen sie einer Bitte nachkommen, die sie eigentlich gar nicht erfüllen möchten …aber sie schaffen es nicht „Nein“ zu sagen. Oft wird diese Gutmütigkeit sehr rasch erkannt und dann schamlos ausgenutzt. Menschen die schwer „Nein“ sagen können, erledigen die Arbeit anderer Kollegen (die dann vielleicht schon längst den Feierabend genießen), übernehmen Aufgaben die für andere vielleicht unangenehm sind, opfern ihre Freizeit für Botengänge, kümmern sich um die Kinder der Freundin oder stellen ihre eigenen Bedürfnisse und Pläne einfach „hinten“ an. Leider geht das ziemlich an die Substanz und führt nicht selten bei dem Hilfsbereiten zu zusätzlichem Stress.
Hier 5 Tipps, wie Sie im beruflichen und privaten Umfeld freundlich „Nein“ sagen können:
Bevor Sie etwas ablehnen oder verneinen, sollten Sie genau wissen, was der andere von Ihnen wirklich möchte. Voraussetzung dafür ist, dass Sie ihm wirklich zuhören, und nicht schon im Kopf bei seinen ersten Worten das „Nein“ formulieren.
- Formulieren Sie ein eindeutiges „Nein“
Sagen Sie direkt, dass Sie zustimmen, oder ablehnen, aber stellen Sie das Wort „Nein“ nicht an erste Stelle.
Bsp.: „Leider nein, ich bin heute schon verabredet“
- Zeigen Sie Mitgefühl
Auch wenn Sie eine Bitte verneinen, können Sie gleichzeitig Verständnis für die Situation ihres Gegenübers signalisieren.
Bsp.: „Ich weiß, dieser Termin ist sehr wichtig. Leider muss ich bis morgen eine Arbeit fertig stellen, und kann trotzdem nicht daran teilnehmen.
- Zeigen Sie Interesse
Wenn Sie kein Mitgefühl zeigen wollen, so zeigen Sie zumindest Interesse an der Angelegenheit des anderen
Bsp.: „Gehst Du heute mit mir ins Kino?“ „Leider hab ich schon was anderes vor. Welchen Film willst Du Dir denn ansehen?“
- Geben Sie eine Begründung
Ohne Begründung Ihres Neins können Sie nicht auf Verständnis Ihres Gegenübers hoffen. Es ist nachgewiesen, dass selbst die schlechtesten Gründe eher zu Akzeptanz führen können, als ein unbegründetes „Nein“. In manchen Fällen kann man den wahren Grund nicht nennen. Eine Ausrede zu verwenden verringert das Konfliktpotential zumindest kurzfristig. Langfristig sollten auch die eigenen Bedürfnisse und Grundsätze offen angesprochen werden können
Bsp.: Ich verstehe, dass Du Deinen Urlaub gern verlegen möchtest. Bitte versteh, dass auch ich nicht in der Hauptreisezeit verreisen möchte. Es tut mir leid, ich kann Dir diesmal nicht helfen.“
- Zeigen Sie Alternativen auf
Alternativen aufzeigen vermittelt dem anderen, dass Sie wirklich Interesse an seiner Person oder Situation haben und weiterhelfen wollen.
Bsp.: „Es tut mir sehr leid, ich kann heute nicht mit Dir ins Kino gehen, denn ich bin schon mit einer alten Freundin verabredet. Wie sieht es denn morgen bei Dir aus?“
Auch „Nein“ sagen will gelernt bzw. geübt werden. Erwarten Sie nicht von sich dass es von heute auf morgen klappt! Aber alleine Ihr Bewusstsein dass Sie sich nicht länger ausnutzen lassen möchten und Ihre eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund stellen, wird Ihnen einen Ausdruck verleihen der Sie dabei unterstützt.